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1. Alte Geschichte - S. 71

1879 - Dillenburg : Seel
— 71 — nachlässigung desselben wurde durch Rügen und Geldbuße geahndet, Sorgfalt und Fleiß dagegen wurden belohnt. — In Folge der vielen Kämpfe nach innen und außen entwickelten sich noch andere, nicht minder ruhmvolle Seiten des römischen Charakters: Willensstärke und Ausopferungskraft, heldenmüthige Tapferkeit, männliche Würde und vor allem Staatsklugheit. Diese letztere zeigte sich besonders in der Ausbildung der Rechtswissenschaft (römisches Recht ist noch heute hochgehalten) und der Kriegskunst (auch die Kriegskunst der Römer hat noch lange als Muster gedient). Das Heer bestand aus Legionen. Eine Legion war eine geordnete Schaar aller Waffengattungen, welche ursprünglich aus 1200, später aus 6000 Manu Fußvolk und 300—400 Reitern bestand. Jede Legion zerfiel in 10 Kohorten, die Kohorte in 3 Mauipelu und jede Manipel in 2 Centurien, deren jede von einem Centurio befehligt wurde. Die Eigenschaften des römischen Volkes fanden ihre Stütze und Nahrung in ihrer Ehrfurcht vor den Göttern und in der gewissenhaften Ausübung der religiösen Pflichten. Die Römer verehrten besonders die Gottheiten, welche bei den Völkerschaften, aus deren Verschmelzung das römische Volk entstanden war, verehrt worden waren. Die höchste Gottheit war Jupiter (der Zeus der Griechen); ihm gleich stand seine Gemahlin Juno (Hera). Sie wurden als Gottheiten des Lichtes und der Tageshelle, als Lichtspender verehrt und hatten eine Menge auf ihre Eigenschaften bezügliche Beinamen. Janus war der Gott der Zeit und des Zeitenwechsels, des Anfangs und Eingangs, daher oft fein Bild Jupiter. an Thüren von Tempeln auf- gestellt wurde. Er hatte ein doppeltes Angesicht, eins, das in die Vergangenheit, und eins, welches in die Zukunft schaute. Sein Tempel wurde, sobald ein Krieg begann, geöffnet und erst nach Beendigung desselben geschlossen. Die Göttin des häuslichen Herdes war Vesta (Hestia), in deren Tempel ein immerwährendes

2. Alte Geschichte - S. 127

1879 - Dillenburg : Seel
Ii. Geschichte der Welt nach Christus. Die Deutschen. 1. Land und Volk der alten Deutschen. a. Ursprung des deutschen Volkes. Den Ursprung des deutschen Volkes haben wir in der Wiege aller Völkerschaften, in Asien, zu suchen. In grauer Vorzeit wanderte aus den Gebirgen Hochasiens ein Stamm des großen Volkes der Arier ans, um im Westen neue Wohnplätze zu suchen. Auf der großen Wanderstraße der aus Asien ausziehenden Völker: durch die Gegend nördlich vom schwarzen Meere, gelangten sie nach Europa. Die ersten der einwandernden Stämme besetzten die heutige Türkei, Griechenland und Italien. Dies waren die Griechen und Italiener; andere zogen noch weiter nach Westen und besetzten das heutige Deutschland; es waren die Kelten. Später erst zweigte sich ein anderer Stamm der Arier ab, um ebenfalls nach Westen zu ziehen; sie ließen sich in den von den Kelten zum Theil besetzten Länderstrichen nieder, unterjochten die Kelten oder vertrieben sie nach Süden in die Alpenländer und nach Westen über den Rhein. Dies waren die Germanen, von denen wiederum ein Theil nach Norden zog und die scaudiuavische Halbinsel bevölkerte. Daß alle die genannten Völkerschaften mit den Indern (den Nachkommen der Arier) in enger Verwandtschaft stehen, beweisen die Vergleichung der Sprachen, die Erforschung der Sagen und die Mythologie dieser Völker. — Die alten Deutschen selbst leiteten ihre Abstammung von ihrem Gotte Tin oder Tnisco ab, aus dessen Namen auch der Name „Deutsch" entstanden sein soll. b. Das Land der Germanen. Die ersten Nachrichten über die Germanen und ihr Land verdanken wir dem römischen Geschichtsschreiber Tacrtns (ums Jahr 100 n. Chr.). Das ursprüngliche Germanien grenzte im Norden an die Nord- und Ostsee, im Osten an die Weichsel und an die Karpathen, im Süden an die

3. Alte Geschichte - S. 110

1879 - Dillenburg : Seel
— 110 — Wahl sogar durchfiel, da ergriff Schrecken und Angst seine Partei; 3000 Bewaffnete besetzten den Hügel Aventinus. Dies führte zum offenen Kampfe, in welchem Cajns mit seinen Anhängern erschlagen wurde (121 v. Chr.). b. Der jugurthinische Krieg (112—105 v. Chr.). Der Ausgang der griechischen Reformversuche war die Ursache, daß die sittlichen Zustände in Rom immer tieser sanken. Der Zustand der besitzloser^ Klasse ward, besonders nach der Zurücknahme des Ackergesetzes, immer trauriger; der Uebermuth der Reichen wurde so groß, daß diese sich zuletzt über alles Recht hinwegsetzten; mit Geld erkauften sie die Stimmen der Bürger und scheuten sich nicht, bei der Abstimmung die von ihnen erkauften Bürger scharf zu überwachen; auch die Höherstehenden waren der Bestechung nicht unzugänglich. Recht und Ordnung verfielen in Rom und in den Provinzen; letztere waren der Willkür der Statthalter vollständig überlassen; die Macht und das Ansehen der Regierung schwand mehr und mehr. Auf diese Zustäude bauend, wagte es Jugurtha, Köuig von Nnmidien (Enkel jenes Masinissa, der im zweiten pn-nischen Kriege den Römern beigeftanden), gegen seine beiden Mitregenten seindselig aufzutreten; den einen tödtete, den andern bekriegte er. Als aus Ansuchen des letzteren der römische Senat eine Nentheilnng des Landes anordnete, bestach Jugurtha die zur Vertheiluug abgesandte Commission, so daß er den besseren und größeren westlichen Theil, sein Mitregent dagegen den kleineren, fast nur aus Saudwüsten bestehenden östlichen Theil Nnmidiens erhielt. Dadurch ermuthigt, begann er wieder Krieg, in welchem er seinen Mitregenten, einen Vetter von ihm, tödtete und sein Land einnahm; den römischen Senat beschwichtigte er durch Lüge und Bestechung. Nun aber deckte eiu römischer Volkstribun die Schandthaten des Jugurtha und die Bestechlichkeit der römischen Senatoren aus, was die Verbannung von Senatoren und die Kriegserklärung an Jugurtha zur Folge hatte. Der gegen ihn abgesandte Consnl Calpuruius ließ sich durch Bestechung bewegen, dem Jugurtha sofortigen Frieden zu bewilligen. Da der Senat damit nicht einverstanden war, so wurde Jugurtha zur persönlichen Verantwortung nach Rom vorgeladen. Dieser aber wußte nicht nur die gerichtliche Verhandlung gegen sich zu hintertreiben, sondern ließ auch einen andern Nachkommen Masinissas, der in Rom lebte und Ansprüche erhob, auf offener Straße ermorden. Ein zweites gegen

4. Alte Geschichte - S. 49

1879 - Dillenburg : Seel
— 49 — prachtvolle Bildhauerarbeit ausschmücken. Stieg man zu der Burg empor, so gelangte man über eine hohe, herrliche Treppe zu einem glänzenden Sänlenthor mit fünf Durchgängen, ganz aus weißem Marmor erbaut, mit prachtvollen Hallen auf beiden Seiten. Dies war der Prachtbau der Propyläen. Auf der Burg erhob sich das Parthenon, der Tempel der Göttin Pallas Athene mit ihrem aus Gold und Elfenbein verfertigten Standbilde. Auf der höchsten Spitze der Burg stand noch ein Standbild derselben Göttin in Erz gegossen und so hoch emporragend, daß man es meilenweit von Athen sehen konnte. Perlkles wußte die besten Künstler der Malerei, der Bildhauerei, der Bau- und Dichtkunst nach Athen zu ziehen und machte ans diese Weise die Stadt zum Mittelpunkt der geistigen Bildung Griechenlands. Sein Zeitalter wird als das goldene bezeichnet. Aber gerade diese Zeit brachte auch die Keime des Versalles zur schnellen Entwicklung; das Volk wurde eitel und genußsüchtig, habgierig, hartherzig und ungerecht, und der Verfall des Staates war unausbleiblich. Perikles starb 429 v. Eh. 429 v. Chr. 8. Der peloponnesische Krieg. a. Veranlassung zum Kriege. Athen übte seine Vorherrschaft mit solcher Strenge aus, daß die Bundesgenossen gar bald Klage über die Bedrückung erhoben. Fast wäre es in Folge dessen schon im Jahre 445 v. Chr. zum Kriege gekommen; aber Perikles wußte ihn noch einmal zu verhüten und den Abschluß eines 30jäh-rigen Waffenstillstandes zu ermöglichen. Da jetzt Athen noch härter gegen seine Bundesgenossen versnhr, so wartete Sparta nur auf günstige Gelegenheit zum Eingreifen. Diese fand sich bald in einem Streite, in welchem die Athener der Stadt Eoreyra gegen Korinth Beistand geleistet hatten. Die Korinther riesen Sparta zu Hülse gegen Athen. Nun forderte Sparta Athen auf, alle seine bedrückten Bundesgenossen frei zu geben, und da Athen dem sich widersetzte, so erklärte Sparta den Krieg. 431 v. Chr. b. Bis zum Frieden des Nicias. Zunächst rückte ein pelo-ponnesisches Heer unter dem Spartanerkönige Archidamns in Attika ein. Sparta hatte das Uebergewicht zu Land, Athen dagegen zur See. Deshalb verließen die Athener das platte Land, Hopf, Lehrbuch. 4

5. Alte Geschichte - S. 57

1879 - Dillenburg : Seel
— 57 — vor Sparta's Unbesiegbarkeit verschwand und die Spartaner ihre Hegemonie verloren. Ein Einfall der Thebaner unter Pelopldas und Epaminondas in das spartanische Gebiet scheiterte, obgleich sie schon bis vor Sparta, ja sogar bis in den unteren Theil der Stadt vorgedrun- ^ gen waren, an der Tapferkeit der Spartaner, so daß sie sich, als Athen sich mit Sparta verband, nach Verheerung Lakoninms Zurückziehen mußten. Auch ein zweiter und dritter Einfall der Thebaner in den Peloponnes blieb erfolglos. Glücklicher waren sie in einem Zuge gegen den Tyrannen Alexander von Pherä, den sie nach verschiedenen Wechselfällen bei Kynoskephalä (364) besiegten und ihm dadurch die thematischen Städte entrissen. Aber in dieser Schlacht verlor Pelopldas durch eigne Unvorsichtigkeit das Leben. Bald unternahmen die Thebaner einen vierten Einfall in den Peloponnes; die Thebaner standen bei Tegea, die Spartaner (mit den Athenern) bei Mantinea. Epaminondas wollte dem Kriege schnell ein Ende machen und zog deshalb rasch vor Sparta, dessen unteren Theil er bald in seine Gewalt bekam. Auf die Nachricht hiervon eilten die Spartaner zum Schutze der Stadt und Burg herbei und zwangen den Epaminondas zum Rückzüge nach Tegea. Nun aber wandte sich dieser mit seiner ganzen Macht gegen die Spartaner und Athener und schlug das vereinigte Heer derselben bei Mantinea (362) gänzlich. Aber 362 es war ein theurer Sieg: Epaminondas fiel, von einem Wurf- ”• speere getroffen, und mußte sich vom Schlachtfelde wegbegeben. • Als er die Siegesnachricht bekam, rief er: „Ich habe genug gelebt, denn ich sterbe unbesiegt!" worauf er das noch in der Wunde steckende Eisen herauszog und starb. Die Macht Thebens sank mit ihm dahin. c. Weitere Kämpfe. Griechenland war nach all' diesen Kämpfen innerlich matt und abgespannt, und es kam daher jetzt zu einem allgemeinen Frieden. Doch dauerte dieser nicht lange, denn schon im Jahre 357 brach der sogenannte Bundesgenossenkrieg aus; von Athen gegen abgefallene Bundesstaaten geführt. Er endigte im Jahre 355 v. Chr. Aber noch in demselben Jahre führte der innere Hader zu den sogenannten b eiligen Kriegen (355—345 v. Chr.), welche alles religiöse und sittliche Gefühl vernichteten, namenloses Elend über Griechenland brachten und zum Untergänge der griechischen Freiheit führten.

6. Alte Geschichte - S. 67

1879 - Dillenburg : Seel
— 67 — schieden entgegen, daß sie Wohl merkten, daß er auch mit persischen Kräften sein Werk fortsetzen zu können glaubte; darcins beschenkte er sie reichlich und entließ sie unter des Kraterns Führung in die Heimat. Während eines großen Festes, das er in Medien feierte, starb Plötzlich Alexanders innigftgeliebter Freund öepöäftion; wodurch Alexander in die tiefste Trauer versetzt wurde. Alexander ließ ihn zum Halbgott erklären und feierte dann seinem Freunde Zu Ehren ein großes Todtenopfer; ebenso ließ er wegen eines beabsichtigten Feldzuges nach Arabien neue Opferseste und Gast-mahler veranstalten. • Da wurde er in Folge der ungeheuren geistigen Anstrengungen einesteils und der übermäßigen Trauer um Hephästion und des dazu gekommenen Uebermaßes im Genusse anderntheils von einem Fieber ergriffen, dem er am 11. Juni 323 v. Ghr. im 33. Jahre seines Lebens erlag. Macedouier 323 und Perser trauerten gleich sehr um ihn, der für sein Werk viel Chr. zu frühe dahin gerafft war. Ueber feine Nachfolge war keinerlei Anordnung getroffen; beim Herannahen des Todes hatte Alexander feinen königlichen Siegelring ausgezogen und feinem Leibwächter Perdlcas überreicht. Sein großes Reich zerfiel nach feinem Tode in 4 kleinere Reiche, welche noch lange Zeit durch die Kämpfe um die Herrschaft in denselben zu leiden hatten. Erst die Entscheidungsschlacht bei Jpsus im Jahre 301 brachte einige Ruhe. b. Die Römer. 1. Das Land der alten Dörner. a. Lage und Beschaffenheit des Landes. Die mittlere der drei südlichen Halbinseln Europas ist der Schauplatz der Geschichte des römischen Volkes. Nur im Norden hängt diese Halbinsel mit dem Festlande von Europa zusammeb^ aus den andern Seiten ist sie von Theilen des Mittelmeeres umgeben. Die im Verhältnisse zur Größe des Landes (5800 ^M.) bedeutende Küstenentwicklung erleichterte und erhielt den Verkehr der Römer mit andern Völkern, und so finden wir denn auch schon in der vorrömischen Zeit bei den Etruskern einen ausgedehnten Seehandel mit den wichtigsten Landesproducteu: Eisen, Kupfer und Silber 'öo ziemlich in der Mitte der alten Culturländer gelegen, concen--tnrte sich gleichsam in Rom Handel und Gewerbthätigkeit,' Wissen-

7. Alte Geschichte - S. 70

1879 - Dillenburg : Seel
— 70 — Die meisten derselben waren eingewanderte Volksstämme, theils Griechen und Illyrier, von Nordost her, theils Kelten, von Nordwest her und theils Pelasger, schon vor den Griechen eingewandert. Die Pelasger wurdeu von den Römern Etrusker genannt. Auf den sabinischen Gebirgen wohnten Ureinwohner. Ein Theil derselben war zu dem keltischen Geschlecht herabgestiegen und hatte zwei Stämme desselben besiegt. Sieger und Besiegte vermischten sich und bildeten das Volk der Latiner, welches sich allmählich nach Süden bis zum Liris ausbreitete. Lange Zeit war dies Volk ein einiges, kräftiges und gesittetes Volk. Bald aber zeigten sich in Folge von Herrschsucht Spaltungen und Parteiungen, aus deren Kämpfen eine neue Volksmischung, das römische Volk erwuchs. Die Vereinigung der Etrusker, Sabiner und Latiner war möglich, weil bei allen dreien die Grnndzüge des religiösen und politischen Lebens dieselben waren. Das römische Volk zerfiel ursprünglich in Fr eie und Halb-freie. Nur die Edlen oder Adligen waren Vollsreie; in ihrem Besitze waren die Ländereien, sowie die Staatsgewalt. Sie hießen auch Patrizier. Die Halbsreieu hatten kein Land, sie standen zu den Patriziern in einem Dienstverhältnisse, indem sie zu gewissen Dienstleistungen verpflichtet waren und dafür den Schutz und Rath ihrer Patrone genossen. Als später Angehörige von besiegten Völkern in Rom einwanderten, entstand eine neue Volksklasse, die Plebejer. Diese waren zwar persönlich frei, aber sie hatten kein Stimmrecht. Außer diesen Klassen gab es noch Freigelassene und Sclaven. — An der Spitze des Staates stand der König. Seine Wahl mußte vom Volke bestätigt werden. Zn feiner Seite stand eine aus angesehenen und weisen Männern gebildete Rathsversammlung, der Senat; dieser hatte das Recht, seine Meinung zu äußern. Die Volksversammlung, zu welcher zu erscheinen alle Vollbürger berechtigt waren, wählte den König, gab Gesetze und beschloß über Krieg und Frieden. Ihrem Beschlusse mußten sich König und Senat fügen. Der Grundcharakter des römischen Volkes war in den ältesten Zeiten Einfachheit und Genügsamkeit. Vornehme Römer schämten sich nicht, ihr Feld selbst zu bebauen, und gar manche sind vom Pfluge zu den höchsten Staatsämtern berufen worden. Ein römischer Schriftsteller sagt, daß sich nie ein Volk durch Mäßigkeit und Sparsamkeit länger auszeichnete, als das römische Volk. Der Ackerbau wurde von den Priestern beaufsichtigt; die Ver-

8. Alte Geschichte - S. 107

1879 - Dillenburg : Seel
— 107 — belagern wollte, erschien ein römischer Gesandter und forderte von ihm die sofortige Räumung Egyptens. Da Antiochns darauf nicht eingehen wollte, nahm der Gesandte einen Stab, zog einen Kreis um deu König und gebot ihm, den Kreis nicht eher zu verlassen, bis er sich entschieden habe. Da willigte Antiochns in die Forderung der Römer; er räumte Egypteu, ließ aber aus dem Rückwege seine Wuth an Judäa aus, wo er die bekannte heftige Verfolgung ins Werk setzte, welche die Erhebung der Maccabäer veranlaßte und dazu führte, daß die Römer auch die Herrschaft über Palästina erlangten (s. u.). c. Makedonien und Griechenland römische Provinzen. In Macedonien hatte sich ein Mann unter dem Namen Philippus die Herrschaft angemaßt und erhob sich, um das unabhängige Königreich wieder herzustellen, gegen die Römer; es gelang ihm auch, einige römische Heere zu schlagen. Bald aber unterlag er; er wurde von dem Consnl Mettellus besiegt, und Macedonien wurde zur römischen Provinz gemacht. 148 Zwei Jahre später erging es dem griechischen Staatenbunde ebenso. Zwei Häupter des Bundes hatten diesen zum Kriege gegen Rom gereizt. Das eine Bundesoberhaupt wurde von dem oben genannten Metellus, das andere von dem Consul Mumm ins geschlagen. Letzterer zerstörte hierauf im folgenden Jahre 146 v. Chr. Korinth und machte Griechenland (d. H. nur Hellas und den Peloponnes, da Epirus und Thessalien zu Macedonien kamen) unter dem Namen Achaja zur römischen Provinz. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt (133) fiel auch Sp anien nach dem sog. nnmantinischen Kriege, welcher zehn Jahre währte und mit der Eroberung und Zerstörung der Stadt Numantia endigte, ganz in die Hände der Römer. Im Jahre 133 starb auch Att alus Iii. vou Pergamum, welcher in seinem Testamente Rom zur Erbin seines bedeutenden Reiches eingesetzt hatte. Damit war Rom Herrin von ganz Kleinasien, welches als römische Provinz den Namen Asia erhielt. 9. Rom's Entartung. a. Die gracchischen Reformen. Die Ausbreitung Rom's nach Osten und Westen war von den unheilvollsten Folgen für Rom; mit der immer weiter sich ausdehnenden Weltherrschaft hielten asiatische Weichlichkeit, Schwelgerei und zügellose Ueppigkeit ihren Einzug in das römische Volk; die frühere Einfachheit

9. Mittelalter - S. 10

1879 - Dillenburg : Seel
— 10 — 732 und schlug sie 732 zwischen Tours*) und Poitiers**); eiligst zogen die Araber nach Spanien zurück; das Fraukeulandz war frei und Mitteleuropa vor maurischer Barbarei errettet. Karl erhielt wegen seiner persönlichen Tapferkeit den Namen„Martell", d. i. der Hammer. Unter der Herrschaft der Mauren blühte Spanien empor*; Handel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft wurden gepflegt und gediehen. Die Stadt Cordöva soll über 200000 Gebäude gehabt haben; ihre Universität wurde von Jünglingen aller Nationen besucht. — Den Arabern verdanken wir unsre Ziffern. 3. Sonifalius. a. Erste Versuche zur Bekehrung der Deutschen. Während der Völkerwanderung waren verschiedene römische Provinzen von deutschen Völkerschaften besetzt worden, und die Sieger hatten von den Besiegten das Christenthum angenommen. Dieses aber sand wenig festen Halt bei den am alten Götterglanben hängenden Deutschen, daß es alsbald wieder verschwand, und um die Zeit, da die Franken nach dem Vorgänge Chlodwigs das Christenthum bekannten, waren die Bewohner unsers deutschen Landes noch alle dem Heidenthnme ergeben. Um das Jahr 600 kamen von der Insel Irland mehrere sür das Reich Gottes und seine Ausbreitung begeisterte Männer herüber, um das Licht des Evangeliums auch nach Deutschland zu verpflanzen. Der eifrigste unter diesen Missionaren war Columbau, welcher zuerst in den Vogesen und, nachdem er hier vertrieben worden war, am Bodensee das Evangelium verkündigte. Hier erhob sich bald wieder die Stadt Bregenz; Columbau wanderte weiter über die Alpen, sein Schüler Gallus dagegen blieb und trug die neue Lehre vom Bodensee weiter in die Alpenländer; von ihm ist das nachmals so berühmt gewordene St. Gallen gegründet worden. In gleicher Weise wirkten Emmeran in Baiern, Kilian in Würzburg, Pirmin in Reichenau am Bodensee; aber immer noch war und blieb die große Masse des deutschen Volkes dem Heidenthum ergeben. Von deutschen Brüdern sollte eine umfassendere und nachhaltige Bekehrung der Deutschen kommen: von den Angelsachsen. Diese waren in den Stürmen der Völkerwanderung über die Nordsee den Briten gegen die Pikten und Skoteu zu Hülfe geeilt, hatten *) spr. Tuhr. **) spr. Poat'jee.

10. Mittelalter - S. 81

1879 - Dillenburg : Seel
— 81 — Stände durchdrang, beherrschte und verfeinerte." Wie die ältesten deutschen Lieder Naturlieder waren, so besangen auch die Dichter dieser Periode zunächst die Herrlichkeiten der Natur, den Sommer und seine Wonne, den Winter und seine Schmerzen, den Frühling und seine Hoffnungen, den Herbst und seine Befürchtungen, von der Herrlichkeit der Maienblüte und dem bitteren Reise, welcher sie tobtet; daran knüpfte man Betrachtungen über das Gemüthsleben, Vergleichungen dieses mit jenem, besonders von Lust und Leid der Liebe. Letztere hieß Minne, und da die Poesie sich allmählich ganz diesem Gebiete zuwandte, nennt man sie Minne-Gesang oder Minne-Poesie. „Es war die stumme, zurückhaltende, blöde Liebe der ersten Jugendzeit, die mit den Blumen aus dem Anger erwacht, mit dem jungen Laube des Maienwaldes grünt und mit den Vögeln der Frühlingszeit jubelt und singt, die mit der salb werdenden Linde, mit den wegziehenden Waldsängern, mit dem fallenden Laube trauert, mit dem trüben Reis und Schnee des Winters in schmerzliche Klagen ausbricht." Den Inhalt der Poesie dieses Zeitraums gibt Uhlaud so schöu au, wenn er sagt: „Sie singen von Lenz und Liebe, von sel'ger, goldner Zeit, Von Freiheit, Männerwürde, von Treu und Heiligkeit. Sie singen von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt; Die singen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt." Die berühmtesten Dichter und Sänger dieser Periode waren: Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straß-burg. Zu den hervorragendsten Dichtungen sind zu zählen: das Nibelungenlied, Gndruu; Tristan und Isolde (von > Gottfried von Straßburg); Parcival (von Wolfram von 1 Eichenbach). w rh- Die Baukunst. Wie die Dichtkunst zuerst in den Händen : _ Geistlichen war, so war auch für die bildende Kunst, besonders r für die Baukunst, das kirchliche Leben Ausgangs- und Mittelpunkt ) aller Thätigkeit. Dem christlichen Geiste der älteren Zeit galt ! f- vor^ allem darum, dem Herrn würdige Häuser zu bauen und im denselben die Einheit der Kirche und ihr Emporstreben zu Gott 'Nunbildlich darzustellen. Dieser Aufgabe widmeten sich alle Kräfte ides Geistes, aller Reichthum der Phantasie, die Thätigkeit und '^opferfreudige Liebe vieler Millionen von gläubigen Christen. So -jentstanden jene herrlichen Gotteshäuser des Mittelalters, die noch Hopf, Lehrbuch, U. ß
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